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Hydrocephalus...

...Definition

Eine Störung des Gehirnwasserkreislaufs kann unterschiedliche Ursachen haben. Neben dem Ungleichgewicht zwischen Liquor-Produktion und -Resorption können Verengungen oder Verschlüsse der Liquorwege einen Hydrocephalus entstehen lassen. Ferner kann dieser z.B. die Folge einer Meningitis, eines Tumors, einer Zyste oder einer Hirnblutung sein. In den meisten Fällen ist dann eine künstliche Ableitung des Liquors erforderlich. Diese Ableitung wird über ein sogenanntes Shuntsystem realisiert, welches (vereinfacht ausgedrückt) aus einem Ventil und einem dünnen Schlauch (Katheter) besteht. Die Ableitung erfolgt dann (z.B.) in den rechten Herzvorhof oder in den Bauchraum. In speziellen Fällen kann auch eine endoskopische Operation (die sogenannte Ventrikulostomie) anstelle eines Shuntsystems zur Behandlung des Hydrocephalus durchgeführt werden.

    
Definitionen von Uni-Kliniken:

Was ist ein Hydrocephalus?
Unter einem Hydrocephalus versteht man eine Zunahme der normalerweise im Schädel und Rückenmarkskanal vorhandenen Nervenwassermenge. In der Regel führt dies zu einer Erweiterung der Ventrikel (Hirnkammern), wobei je nach Ursache des Hydrocephalus die einzelnen Hirnkammern unterschiedlich betroffen sein können.

Wie entsteht ein Hydrocephalus?
Ursache eines Hydrocephalus ist ein Ungleichgewicht zwischen Liquorproduktion und Liquorresorption. Dieses Ungleichgewicht wiederum kann entstehen aufgrund eines Passagehindernisses auf dem Weg zwischen Produktion und Resorption oder durch eine reduzierte Resorptionsfähigkeit. Man unterscheidet zwischen einem chronischen und einem akuten Hydrocephalus. Während ein akuter Hydrocephalus lebensbedrohlich sein kann und sofort behandelt werden muß, ist die Operation aufgrund eines chronischen Hydrocephalus als elektiver (planbarer) Eingriff zu betrachten. Im Falle eines Tumors im Bereich des Ventrikelsystems oder im Falle einer Dysfunktion eines bereits bestehenden Shuntes kann ein seit längerem bestehender Hydrocephalus akut dekompensieren (entgleisen).

Hydrocephalus = "Wasserkopf"

Von einem Hydrocephalus spricht man, wenn das Liquorvolumen (Liquor cerebrospinalis = Nerven- o. Hirnwasser) auf Kosten des Hirnvolumens zunimmt.

Der Liquor wird vor allem in den Ventrikeln (=Hirnkammern) im sogenannten Plexus choroideus gebildet. Im Gehirn gibt es 4 Hirnkammern, die miteinander über Foraminae (=Löcher) und den Aquädukt (=Kanal) kommunizieren. Das Hirnwasser umspült auch die Außenseite von Gehirn und Rückenmark und wird dann in den Blutstrom abgegeben. Die Bildung und der Abfluss von Liquor stehen im Gleichgewicht zueinander. Wird dieses ausgeglichene Verhältnis gestört, entwickelt sich ein Hydrocephalus.

...was kann das bedeuten?

Obwohl ein Hydrocephalus oftmals äußerlich kaum oder gar nicht sichtbar ist, kann er doch von schwerwiegenden Handicaps begleitet werden. Heute ist die Medizin in der Shuntbehandlung schon sehr weit fortgeschritten und sehr effektiv. Trotzdem können Nachoperationen erforderlich werden.

Ein Hydrocephalus kann in in jedem Alter eines Menschen entstehen. Der Betroffene kann dann z.B. durch Wahrnehmungs- und/oder Entwicklungsstörungen (Motorik) als auch durch Krampfleiden belastet sein. Neurologische Störungen, wie geringe Belastbarkeit oder eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit können die schulische Ausbildung, das Berufsleben und den Alltag erschweren. Wer als Kind mit dieser Erkrankung aufwächst, ist mit vielen evtl. auftretenden Störungen, Behandlungen oder Therapien vertraut. Eine andere Situation liegt vor, wenn ein Erwachsener erstmals mit dieser Erkrankung konfrontiert wird. Hierbei kommt dem Altershirndruck als einer speziellen Form des Hydrocephalus eine stetig wachsende Bedeutung zu. Es treten viele Fragen auf, die von medizinischer Seite mit Neurologen/Neurochirurgen besprochen werden können. Oft sind jedoch Gespräche mit anderen Betroffenen besonders wertvoll.

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